Energetisch sanieren und Förderungen nutzen

Die neue Bundesregierung will die energetischen Anforderungen an Wohngebäude in den nächsten Jahren deutlich anheben. Beispielsweise sollen ab 2024 bei wesentlichen Aus- und Umbauten sowie Erweiterungen von Bestandsbauten die auszutauschenden Teile dem Standard „Effizienzhaus 70“ entsprechen. Außerdem ist ab 2025 geplant, dass jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Als Maßstab dienen die Effizienzhaus-Stufen für bestehende Immobilien der KfW, die von 40 bis 100 reichen. Je niedriger die Stufe, desto weniger Energie verbraucht ein Haus. Die Liste der geförderten Energiesparmaßnahmen ist lang. Sie reicht von Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle bis zum Einbau moderner Heizungstechnik. Grundsätzlich gilt: Je besser die Energiebilanz des Hauses nach der Sanierung ist, um so üppiger die Förderung. Besonders großzügig wird die Umrüstung auf eine innovative Heiztechnik unterstützt. Hausbesitzer, die ihr Eigenheim mit einer Erneuerbare Energien-Hybridheizung oder Wärmepumpe energetisch zukunftsfähig machen möchten, erhalten im Zuge der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) einen Zuschuss von mindestens 35 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten von maximal 60.000 Euro. Ersetzt die neue Technik eine alte Ölheizung, wird sogar ein Zuschuss von 45 Prozent gewährt. Überdies wird sowohl der Einbau einer Solarthermie-Anlage als auch der Einbau einer neuen Gasbrennwert-Heizung mit Solarthermie mit jeweils 30 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Weitere 5 Prozent gibt es, wenn die Installation Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans ist, den ein zertifizierter Energieberater erstellt hat und der fachgerechte Einbau von einem von der Deutschen Energie-Agentur anerkannten Energieeffizienz-Experten bestätigt wird. Wer mehrere  Maßnahmen geschickt miteinander kombiniert, kann die Hälfte der Sanierungskosten sparen. Auch wenn durch die Pläne der neuen Koalition die Notwendigkeit zur energetischen Gebäudesanierung absehbar steigt, ist es ratsam, sich ausreichend Zeit für eine fundierte Fachberatung zu nehmen und Aufwand und Ertrag jeder Maßnahme genau zu prüfen, um das bestmögliche Ergebnis zu den höchstmöglichen Förderkonditionen zu bekommen. Schließlich möchte man nicht nur Energiespar-Primus, sondern auch Sparfuchs sein.

Bietigheimer Zeitung vom 26.02.2022