Fördertipps für Hausbesitzer zum Ölheizungsaustausch
Eine Ölheizung zu erneuern ist finanziell keine Kleinigkeit. Bis zu 40.000 Euro kann der Austausch kosten. Viele Hausbesitzer warten deshalb, bis die Anlage kaputt ist. Ist die Ölheizung jedoch älter als 30 Jahre, führt nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das in § 72 ein Betriebsverbot für Heizkessel und Ölheizungen (mit Ausnahmen) vorsieht, kein Weg an einem zeitnahen Austausch vorbei. Abwarten ist also keine Option. Zumal die 2021 eingeführte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) großzügige Zuschüsse für den Umstieg auf ein klimafreundliches Heizsystem gewährt. Den Austausch zugunsten einer Wärmepumpe oder Pelletheizung unterstützt die BAFA beispielsweise mit bis zu 55 Prozent. Findet der Wechsel zu einer Gas-Hybridheizung statt, können es an die 40 Prozent sein. Weitere 5 Prozent werden spendiert, wenn der Umstieg im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans erfolgt. Die Kostenersparnis kann also beträchtlich sein. Welche Kombination die effizienteste ist, hängt von den jeweiligen Voraussetzungen ab, wie viel Platz etwa vorhanden ist, welche Einsparziele verfolgt werden und wie hoch natürlich das verfügbare Budget ist. Theoretisch lassen sich alle hybriden Heizsysteme miteinander kombinieren. Praktisch lohnt sich das aber nur, wenn dadurch finanzielle und ökologische Vorteile entstehen, was genau zu kalkulieren ist. Denn günstig ist eine Hybridheizung aufgrund der Installation mehrerer Systeme nicht unbedingt. Eine effiziente Lösung könnte ein Gas-Brennwertkessel kombiniert mit Solarthermie sein, vorausgesetzt die Dachfläche eignet sich dafür. Infrage käme eventuell auch die Kombination mit einer Wärmepumpe, die jedoch Strom benötigt und nur dann CO2-arm ist, wenn sie mit Ökostrom betrieben wird. Bei einer angenommenen Investitionssumme von 25.000 Euro brutto ließen sich mit einer Förderung von 40 Prozent immerhin 10.000 Euro sparen, plus 5 Prozent mit Sanierungsfahrplan. Folglich sollte der Abschied von der alten Ölheizung mit spitzem Bleistift und einem ausgewiesenen Energieeffizienz-Experten an der Seite durchgerechnet werden, damit Portemonnaie und Umwelt gleichermaßen davon profitieren.Bietigheimer Zeitung vom 21.08.2021