Aussagekräftige Dokumente zunehmend wichtig
Der Immobilienmarkt brummt. Mehr denn je ist die Gelegenheit für einen lukrativen Verkauf der eigenen Immobilie günstig. Einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen, ist allerdings kein Selbstläufer. Fraglos kommt es auf eine passende Verkaufsstrategie und eine geschickte Taktik an. Ebenso ist ein überzeugendes Exposé und eine professionelle Immobilienbewertung notwendig. Auch eine Vermarktung per 360-Grad-Video sollte selbstverständlich sein. Darüber hinaus ist die Vorlage aussagekräftiger Dokumente immer wichtiger, wie das seit dem 1. November 2020 geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG) zeigt, wonach der verbrauchsbasierte Energieausweis für Wohngebäude an Bedeutung gewinnt. Beispielsweise sind Sanierungsstände detailliert aufzuführen, etwa in welchem Jahr die Fenster ausgetauscht wurde oder wie lange die Erneuerung der Heizung zurückliegt. Außerdem sind CO2-Emissionen verpflichtend anzugeben. Natürlich legt nicht jeder Käufer gleich viel Wert auf derartige Informationen. Dennoch lassen sich die Vorzüge einer Immobilie, wie eine moderne Haustechnik oder sonstige werthaltige Ausstattungsmerkmale, anhand von stichhaltigen Unterlagen wesentlich überzeugender darstellen, als wenn nur unvollständige oder schlimmstenfalls keine Angabe gemacht werden können. Zumal, wenn ein Käufer explizit danach fragt. Dann nichts Beweiskräftiges in der Hand zu haben, ist nicht nur peinlich, sondern gefährdet womöglich das ganze Geschäft. Oder das Manko schlägt sich negativ auf den Verkaufspreis nieder.
So kann Aufzeichnungen über etwaig vorgenommene Anbauten, Umbauten oder andere bauliche Veränderungen, die die Qualität der durchgeführten Arbeiten belegen, genauso bares Geld wert sein, wie der Nachweis einer profunden Energieberatung. Oft genügt ein Anruf beim Architekten oder Handwerker, um die entsprechenden Dokumente zu besorgen. Das Bauamt ist ebenfalls eine gute Quelle. Den Verkauf von einem Immobilienprofi begleiten zu lassen, der genau weiß, worauf es ankommt, macht sich demnach bezahlt. Erst recht, wenn es sich um ein Objekt in begehrter Lage mit knappem Angebot handelt, bei dem eine Versteigerung weitaus profitabler sein könnte als ein traditioneller Hausverkauf, um den bestmöglichen Preis zu erzielen. Umfassende Dokumente sind dann nicht nur Pflicht, sondern Trumpf.
Experten-Tipp Bietigheimer Zeitung vom 27.03.2021