Gartenplanung: Auch Rechtliches ist zu beachten

Gartenplanung: Auch Rechtliches ist zu beachten

Einen Garten anzulegen, bedeutet mehr als Blumen pflanzen und Rasen sähen. Damit er dauerhaft Freude bringen, ist gute Vorbereitung und Weitblick nötig. Denn Hecken werden breiter, Bäume  höher und was heute gefällt, kann übermorgen ein kostspieliger Problemfall sein oder führt vor Gericht. Bevor also an Bepflanzung und Blütenfarben gedacht wird, sollte zunächst Grundlegendes geklärt werden. Hierbei hilft ein Blick in das Bürgerliche Gesetzbuch (§§ 902 bis 924), wo das Nachbarschaftsrecht geregelt ist, und in die Landesbauordnung. Wer sein Gartenidyll in Baden-Württemberg durch einen Zaun oder eine Mauer vor neugierigen Blicken schützen will, muss beachten, dass der Sichtschutz, sofern er direkt an das Nachbargrundstück grenzt, nicht höher als 1,50 Meter sein darf. Bei zwei Metern Höhe ist ein Mindestabstand von 0,50 Metern einzuhalten. Schirmt eine Hecke das Grundstück ab, muss bei einem zwei Meter hohen Exemplar ein Abstand von mindestens 70 Zentimetern gewährleistet sein. Ist sie 1,80 Meter oder kleiner, reicht ein halber Meter. Auch beim Pflanzen von Obstbäumen sollte ein Zollstock zur Hand sein. Je nach Art und Ausdehnung liegt der einzuhaltende Abstand und die Höhenbegrenzung hier bei maximal vier Metern. Für großwüchsige Baumarten sind wenigstens acht Meter einzukalkulieren. Was pedantisch erscheint, hat einen wichtigen Grund. Denn das Konfliktpotenzial hoher Bäume, die erst nach Jahren große Schatten werfen und dem Nachbarn dann Sicht und Sonne nehmen, ist beträchtlich. Auch das Entfernen überhängender Äste und der Umgang mit Fallobst können zu Streit führen, den nicht selten Gerichte klären müssen. Beliebt ist zudem, ein Gewächshaus im eigenen Garten aufzustellen, was genehmigungsfrei möglich ist, sofern es nicht höher als fünf Meter ist. Doch das dürfte kaum der Fall sein, da die Firsthöhe klassischer Gewächshäuser meist nicht mehr als 2,50 Meter beträgt. Ratsam ist ein vorausschauender Umgang mit der zunehmend knapper werdenden Ressource Wasser. Die kostengünstigste Methode, den Garten zu bewässern, ist, eine Regentonne aufzustellen. Praktisch sind Bewässerungssysteme, die alle Pflanzen zielgenau mit kühlem Nass versorgen und selbst verlegt werden können. Tipps zur Gartenplanung geben lokale Vereine und Organisationen.

Bietigheimer Zeitung vom 11.05.2024