Wissenswertes über die Wärmepumpe

Wer sein Eigenheim energetisch fit machen möchte, der sollte sich mit innovativen Heiztechniken wie der Wärmepumpe beschäftigen. Das Prinzip ist leicht erklärt: Eine Wärmepumpe nutzt die in der Umwelt vorhandene thermische Energie, um Gebäude mit Wärme zu versorgen. Damit das funktioniert, braucht es eine Wärmequellenanlage, die der Umgebung (Erdreich, Grundwasser, Luft) die benötigte Energie entzieht, eine Wärmepumpe, die die gewonnene Energie nutzbar macht und ein System, das die Wärme im Gebäude verteilt oder sie zwischenspeichert. Welche Art von Wärmepumpe zum Einsatz kommt, hängt von den lokalen Gegebenheiten und dem jeweiligen Gebäude ab. Besonders effektiv ist eine Wärmepumpe dort, wo sie viel Umweltwärme nutzen kann und eine gut isolierte Gebäudehülle vorhanden ist, was sie gerade für Neubauten interessant macht. Sie eignet sich aber auch für die Heizungsmodernisierung in Altbauten, etwa als Ergänzung zu einer Öl- oder Gasheizung, sofern der Kessel intakt und nicht veraltet ist. Stimmt das Zusammenspiel zwischen intelligent regulierter Wärmepumpe und dem Kessel, der nur anspringt, wenn die Pumpe aufgrund niedriger Quelltemperatur kurzzeitig nicht wirtschaftlich arbeitet, lässt sich einiges an Heizkosten sparen. Beliebt ist zudem die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage. Sie lohnt sich, wenn der selbst produzierte Sonnenstrom günstiger erzeugt wird, als der Strom eines Versorgers kostet, was angesichts ständig steigender Strompreise meist der Fall ist. So kostet der  Strom vom eigenen Dach bei einer Anlagengröße von bis zu 10 Kilowatt Peak nur etwa 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde, während für Netzstrom gut 29 Cent pro Kilowattstunde bezahlt werden muss. Um eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen, ist die richtige Dimensionierung der Anlage wichtig. Wesentliche Einflussfaktoren sind der Stromverbrauch der Wärmepumpe, die Größe von Puffer- und Warmwasserspeicher und das Nutzerverhalten. Wird zusätzlich ein Batteriespeicher installiert, lässt sich der Eigenstromverbrauch auf bis zu 70 Prozent steigern. Empfehlenswert ist außerdem die Integration eines intelligenten Energiemanagement-Systems, das vorausschauend Wetterdaten für die optimale Anlagensteuerung nutzt. Hausbesitzer, die sich für eine Wärmepumpe interessieren, sollten einen unabhängigen Experten zu Rate ziehen, der unterschiedliche Varianten kalkuliert, miteinander vergleicht und über entsprechende Fördermöglichkeiten informiert.Experten-Tipp Bietigheimer Zeitung vom 02.11.2019